Heimgarten - Herzogstand

Mit dem Auto ging es zur Talstation der Herzogstandbahn in Bayern. Der Parkplatz war an diesem Tag irgendwie anders als sonst, nämlich leer. Einen leeren Parkplatz der Herzogstandbahn hatte ich bisher noch nie gesehen, allerdings gibt es schlechtere Voraussetzungen für einen schönen Wandertag. Sonniges Wetter, keine Gewitter angesagt, und der Walchensee ist leergefegt. Na ja, besser so, als die Aussicht auf halb München in Halbschuhen auf dem Weg zum Heimgarten.
Wir machten uns schnell an den Anstieg zum Heimgarten, bevor sich an diesem Zustand noch etwas ändern sollte. Zunächst folgen wir dem breiten Fahrweg in Richtung Heimgarten. Der dichte Wald spendete uns ausreichend Schatten, was sich jedoch später ändern sollte. In Kehren zieht sich der Weg, teilweise auf gut angelegten Stufen (eine Stelle kommt einem vor wie eine natürliche Treppe) durch den immer lichter werdenden Wald den Bergrücken hinauf.

Dabei hat man immer wieder einen schönen Blick auf den Walchensee (siehe Bilder links) und das dahinter liegende Karwendelgebirge. Nach etwa 1.5 Stunden erreicht man einen Aussichtspunkt, der den Blick auf den nahen Heimgartengipfel (fast) ermöglicht. An eine gemütliche Rast war hier, wie auch auf dem restlichen Weg bis zum Gipfel, aufgrund der vielen Stechmücken leider nicht zu denken. Sobald wir stehen geblieben sind, kreisten schon 2-3 Stechmücken um uns herum.

Der Walchensee

Noch einmal der Walchensee

Nach einem kurzen Abstieg in eine kleine Mulde gilt es, die letzten 300 Höhenmeter zum Heimgartenhaus zu überwinden. In diesem Aufstieg überholten wir die ersten anderen Wanderer. Wer die üblichen Völkerwanderungen auf dieser Tour kennt, kann dies wahrscheinlich kaum glauben. 2,5 Stunden bei über 30 Grad  haben wir bis zum Heimgartenhaus gebraucht, wobei die letzten Meter in der prallen Sonne sich gezogen haben, wie ein mehrere Stunden alter Kaugummi. Die Aussicht auf dem Gipfel ist toll, auch wenn die Fernsicht durch den Dunst nicht die Beste war. Auf der einen Seite liegt das bayrische Voralpenland mit dem Kochelsee, auf der anderen Seite beispielsweise das Karwendelgebirge.

Nach einer längeren Rast, die insbesondere unserem Husky gut tat, machten wir uns an die letzten Meter zum Gipfel. Mit der Überschreitung des "Grats" zum Herzogenstand wird der Weg jetzt wesentlich interessanter, zum Glück aber nicht voller (abgesehen von der Gruppe Slowaken in Sandalen...). Nach einem recht steilen Abstieg geht es in einem stetigen bergauf / bergab in Richtung des lange sichtbaren Herzogenstands.  Die ausgesetzten Stellen am Grat machen mir, im Gegensatz zu meiner ersten Herzogstand-Heimgarten Tour im Jahre 1991, nichts mehr aus, ich konnte sogar in die Tiefe hinabschauen. 
Nach dem Schlussanstieg zum Gipfel des Herzogstands, den man etwa nach einer Stunde Gehzeit ab dem Heimgarten erreicht, kann man wieder das 360 Grad Panorama genießen. Nach einigen Bildern und einem kleinen Essen im teuren Herzogenstandhaus machten wir uns an den Abstieg ins Tal (die Bahn nehme ich aus Prinzip nur in Notfällen, bei Blasen oder akuter Unlust).

Blick auf einen Teil des Grats

Steilstück auf dem Grat

 

Ein bisschen überrascht nahmen wir das Schild „nur für Geübte“ zur Kenntnis. Tatsächlich gibt es jedoch eine kleine Stelle, an der der Weg etwas schmaler ist. Vermutlich soll das Schild die Tagestouristen in Sandalen von einem Abstieg abhalten. Der Weg ins Tal ist ganz nett und was bei dem sonnigen Wetter recht wichtig war, auch schattig. Nach zahlreichen Kehren erreicht man bald wieder den Parkplatz der Herzogenstandbahn. Nachdem wir unsere Wandersachen ins Auto gepackt hatten, nutzten wir den nahen „Strand“ für eine kleine Abkühlung im Walchensee. Anschließend ging es mit dem Auto gen Zillertal, wo mich leider schlechteres Wetter erwarten sollte.

 

Husky Lina genießt den Schatten

 

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt:

Herzogstandbahn Talstation

Höhenmeter Auf- / Abstieg

 

 

Dauer Wanderung

Aufstieg Heimgarten: 2,5 h, Gratüberschreitung 1 h, Abstieg 1 h

Voraussetzungen

Trittsicherheit

Allgemeines Fazit

Schöne Wanderung auf einen Münchner Hausberg, die mit ein bisschen Wetterglück eine tolle Aussicht bietet.