Pertisau - Seebergspitze - Seekareck - Achenkirch

Blick auf den ersten Gipfel vom Pasilsattel

Diese Wanderung unternahm ich mit Bekannten meiner Eltern, welche über mehr Bergerfahrung als ich verfügen. Dies stellte sich im weiteren als sehr hilfreich raus. Ausgehend von dem oben beschriebenen Weg zur Pletzachalm (ich gestehe wir sind bis dort hin mit dem Auto gefahren), geht diese Wanderung eigentlich erst richtig los. An der Pletzachalm geht man rechts vorbei zu dem anderen Gebäude. Links von diesem folgt man den Pfadspuren, welche zuerst noch stark ausgeprägt sind, sich dann aber nach wenigen Metern verlieren. Gleich zu Beginn des Aufstieges ist es schon ziemlich steil, nachdem man aber auf die linke Seite des Baches gewechselt ist, wird es kurzzeitig flacher. Der Kreislauf kommt dementsprechend recht schnell in die Gänge....

Der nahe Gipfel

Man gewinnt sehr schnell an Höhe, der Blick auf das westlich liegende Karwendelgebirge wird immer freier. Hier machten wir unsere erste Pause, was sich auch aufgrund des weiteren Wegverlaufs als sehr empfehlenswert erweist. Von nun an wird es sehr steil. Man geht auf einem Pfad im "Zick-Zack" den Berg hinauf, so dass binnen kürzester Zeit der Schweiß zu rinnen beginnt. Nach ca. 60 min erreichten wir eine Weide, auf der wir mit unseren beiden Hunden ein bisschen auf die Kühe aufpassen mussten, welche sich aber dennoch als friedlich herausstellten. Den kleinen Sattel erreichten wir nach einem steilen Endanstieg nach ca. 1,5 Stunden. Von hier aus sieht man den nahen Gipfel, doch es sind noch einige Höhenmeter zu erwandern (siehe erstes Bild). Bis hierhin hat man es mit einer leichten Bergwanderung zu tun, d.h. bis dato sind keine ausgesetzten Wegstellen zu überwinden.

Man läuft rechts unter der Materialseilbahn durch in Richtung des westlichen Rückens der Seebergspitze. Nach wenigen Minuten verlässt man die Baumregion, von hier an ist man fast immer von Latschen umgeben. Diese sind oft ganz hilfreich, um sich auf dem rutschigen (!!) Weg fest zu halten. Nachteilig sind allerdings die über den Weg wachsenden Wurzeln, hier ist höchste Vorsicht geboten. Man muss auf dem sehr felsigen Weg stets vorsichtig sein, da die Felsen/Wurzeln in diesem Bereich immer ein bisschen feucht sind. Ich kann daher nur empfehlen, diesen Weg bergauf zu gehen, was mir immer ein bisschen einfacher erscheint. Je näher man an den Gipfel kommt, desto weniger Latschen stehen sind zu sehen und der Weg wird schwieriger, so dass ich stellenweise die Hände zur Hilfe nehmen musste. Spätestens hier sollte man trittsicher sein, auch Schwindelfreiheit ist durchaus nützlich, denn stellenweise geht es auf einer Seite doch ziemlich steil bergab.

pertisau

Ausblick auf das Karwendel

Gipfelkreuz der Seekarspitze

 

Das Gipfelkreuz

Vom nahen Gipfel hat man eine herrliche Aussicht, einige der dort entstandenen Bilder sind nachfolgenden zu sehen.
Blick auf Mondscheinspitze

Blick in Richtung Gernalm

Blick Richtung Gramai-Alm vom Gipfel

Blick über den Achensee zu den diesigen Zillertaler Alpen

Aussicht vom Gipfel

Zum einen kann man fast den ganzen Achensee überblicken, zum anderen hat man freien Blick auf das Karwendelgebirge und die südlich gelegenen Zillertaler Alpen, wenn es nicht so diesig ist wie auf den obigen Bildern. Diese Aussicht ist die Anstrengung sicherlich wert! Mein Bekannter zeigt mir direkt den weiteren Wegverlauf. Da ich von der Anstrengung doch ein bisschen fertig war, konnte ich mich nicht überwinden mir diesen anzuschauen (d.h. bis vorne hin zu gehen). Ich setzte mich erst einmal, nahm etwas Essen und Trinken zu mir und genoss die Aussicht. Da wir aber irgendwann weiter mussten, zog ich mein Klettersteigset an, und mein Bekannter nahm mich ans Seil. Ich hatte nun keine Probleme mehr, den Weg weiter zu gehen, auch wenn ich zugegebenerweise nicht schnell unterwegs war. Der Weg war sehr steil, auf beiden Seiten wahr es ein bisschen abschüssig. Mehrere felsige Stellen überwand ich sicher mit einer seltsamen Technik, mit dem Rücken zum Berg, die Hände und Füße immer an den Steinen und dann langsam, immer eine Gliedmaße nach der anderen bewegend, so dass ich immer mit 3 Stellen Kontakt hatte. Ich gebe zu, ich sollte vielleicht mal einen Alpinkurs beim DAV absolvieren. Ich hatte auf dieser Strecke nie Probleme mit Schwindel etc, ich würde es allerdings als gossen Respekt vor dem Berg bezeichnen. Ich würde sagen, das diese Teiletappe meine Grenze darstellt, für das was ich an Wanderungen absolvieren kann.

Erreicht man den Sattel das Grates, so hat man die schwierigen Stellen gemeistert. Von nun an konnte ich richtig schöne Wanderstrecken laufen. Stets hat man eine herrliche Aussicht, der Weg ist wieder relativ einfach und nicht mehr so anstrengend. Für die Überschreitung des Grates benötigten wir ein bisschen mehr wie eine Stunde. Wer auf dieser Etappe allerdings hetzt, dem ist nicht mehr zu helfen, denn die Aussicht ist wirklich aller Ehren wert und verleitet einen zum Träumen. An dem zweiten Gipfelkreuz für heute machten wir erneut Pause und ich zog meinen Gurt wieder aus. Der Abstieg erfolg von hier auf steilem, sehr schottrigem Weg. Hier sind Wanderstöcke, abgesehen von 2-3 Steilstufen bei denen ich meine Hände wieder benötigte, äußerst hilfreich. Hier kam uns leider wieder ein Wanderer in Turnschuhen entgegen... ich konnte es nicht fassen, da ich mit meinen guten Wanderschuhen stellenweise nicht richtig Halt auf den Steinen bekam, da der Pfad fast durchgehend mit losen Steinen bedeckt ist.
Nach dem steilen Abstieg zu einer Alm genoss ich erst einmal einen Radler, welcher einem hier in Form einer Maß dargeboten wird. Gut gestärkt machten wir uns auf den Weg in Tal nach Achenkirch. Der Fahrweg dorthin zieht sich ungemein in die Länge, leider bekamen wir einige Regentropfen ab. Gut gelaunt, aber ziemlich fertig, fuhren wir dann mit dem Schiff zurück nach Pertisau. Dabei konnten wir unsere Wanderstrecke noch einmal beobachten. Erst jetzt erfuhr ich, das auf dieser Wanderung einige Stellen im "Ersten Grad" zu absolvieren sind, was einer leichten Kletterei entspricht.

Abstieg vom Gipfel, schwieriges Wegstück

Der Abstieg vom ersten Gipfel

Blick auf den weiteren Gratverlauf

Der "Gipfelgrat"

 Der 2. Gipfel für den Tag

Das zweite Gipfelkreuz des Tages

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt: Parkplatz an der Falzthurnalm/Pertisau
Höhenmeter Auf- / Abstieg 1300 Hm 1300 Hm
Dauer der Tour ca. 6 Stunden
Voraussetzungen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit /T3
Allgemeines Fazit

Lange und anstrengende Wanderung. Der Abstieg von der Seebergspitze bis zum Sattel ist nur für Geübte!