Ramolhaus - Hochwildehaus

Panorama vom Ramolhaus aus

An einem schönen Hochsommertag, machte ich mich auf diese Rundwandertour. Für die gesamte Strecke sollte man mindestens 6 Stunden einkalkulieren. Ausgehend von Hochgurgel, auf der rechten Talseite zuerst einige Meter ziemlich steil, dann zunehmend flacher dem Hang folgend zieht sich der Weg Richtung Ramolhaus (3008m). Dieses sieht man schon aus großer Entfernung, doch man sollte die zurückzulegende Stecke nicht unterschätzen.

Aussicht vom Ramolhaus auf 3008m

An einigen Schafen vorbei, durch Hochalmen, die auch im Hochsommer stellenweise noch einem Blütenmeer gleichen, zieht sich der abwechslungsreiche Weg. Dabei sollte man immer ein Auge auf die schöne Landschaft am Talende und Richtung Rotmoostal haben, um die unvergleichliche Aussicht richtig genießen zu können.
Wenn man unter dem Ramolhaus durchgewandert ist, beginnt der steile Schlussanstieg zu diesem. Oben, in der rustikalen Hütte, sollte man bei geeigneter Wetterlage auf jeden Fall die Aussicht genießen bevor man sich wieder auf den Weg ins Tal Richtung Hochwildehaus macht, auch wenn die Luft schon ein bisschen dünner ist. Auch deswegen sollte man daran denken, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.  

Hochwildehaus

Das Hochwildehaus

Panorama vom Hochwildehaus aus

Die ersten 15 Minuten im Abstieg wandert man auf dem gleichen Weg ins Tal, wie auf dem Hinweg, bevor man die Abzweigung zum Hochwildehaus erreicht. Nach kurzer Zeit erreicht man den "Großen Gurgler Ferner" Gletscher, dessen Überquerung sich aufgrund vorhandener Markierungen unproblematisch gestaltet.
Auf diesem Gletscher musste zu seiner Zeit der Ballonfahrer Picard, bei seinem Versuch die Alpen zu überqueren, notlanden, um nicht in den Bergen abzustürzen. Weiter, den Bojen folgend erreicht man ein großes Geröllfeld, durch das man steil aufsteigend bald den Hauptweg aus dem Tal erreicht. Wenn man sich an die Markierungen hält bzw. diese findet, so ist der Aufstieg garantiert einfacher als bei meinem Versuch. Ich bin an einer Stelle wohl einer alten Markierung gefolgt und musste ein Stück ohne Weg laufen, was auf dem sandigen Boden der Seitenmoräne nicht gerade angenehm war. Von hier ist es auch nur noch eine halbe Stunde, bis man zum Hochwildehaus kommt, das eingebettet von Gletschern ein idealer Stützpunkt für Hochtouren ist.
Da sich das Wetter langsam verschlechterte, machte ich mich bald auf den Rückweg. Dieser, nicht ganz so interessante Weg, zeichnet sich nur noch durch eine Steilstufe aus, durch die sich der Weg (im wahrsten Sinne) schlängelt. Dann erreicht man den Fahrweg, der zur Karlsruher Hütte führt. Am Rotmoostal und Zirbenwald vorbei, erreicht man bald Hochgurgl.

Super Aussicht vom Hochwildehaus

Blick ins Rotmoostal 

Blick ins Rotmoostal

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt: Hochgurgl
Höhenmeter Auf- / Abstieg ca. 1800 ca. 1800
Dauer Gesamt 6-8 Stunden
Voraussetzungen Trittsicherheit
Allgemeines Fazit

Schöne Tagestour mit zahlreichen Einkehrmöglichkeiten (vor allem auf dem Rückweg), die sich durch ihre Länge, aber auch durch die schöne Landschaft auszeichnet.

 

 

Hochstubai-Hütte (3175 m)

In Sölden folgt man zuerst der Teerstrasse Richtung Kleble Alm. Schon kurz nachdem man Sölden verlassen hat, kann man einem Wanderweg durch den Wald folgen, der sicherlich schöner ist als die Forststraße, auf die man im weiteren Verlauf immer wieder trifft. Nach ca. einer Stunde erreicht man die Stallwies Alm, kurz darauf die Kleble Alm welches die letzten bewirtschafteten "Stützpunkte" vor der Hochstubai-Hütte darstellen. Man hat nun auch schon die Baumgrenze erreicht und ist von nun an fast immer der Sonne ausgesetzt, falls sie denn scheint. Der Weg zieht sich von den Almen aus durch Hochweiden um den Berg herum und ist dabei nie sonderlich steil. Bald erreicht man einen Talkessel, an dessen linken Seite der Söldenkogel für konditionsstarke wartet. Ich wendete mich jedoch dem Weg Richtung Hochstubai-Hütte zu, denn die 3 Steilstufen vor mir sahen schon anstrengend genug aus. Der Weg wechselt dabei immer wieder zwischen Geröll und weichen Wiesen. In der obersten Ebene befindet sich ein kleiner Gebirgssee, der Laubkarsee, dessen Temperatur erstaunlicherweise relativ angenehm war und schon fast zu einer kleinen Schwimmrunde einlud.

Schild an der Hochstubaihütte

Von hier an wandelt sich der Weg fast vollständig. Man befindet sich jetzt in einem groben Geröllfeld, in dem man peinlichst genau nach Markierungen suchen muss, um nicht vom Weg abzukommen. Hinter dem See erreicht man einen Sattel, von welchem aus man in das Nachbartal blicken kann. Auch wenn man laut Karte schon den Großteil der Strecke zurückgelegt hat, man muss immer noch mit ca. 1,5 Stunden Aufstieg von hier an rechnen. Der Weg durch das stellenweise sehr grobe Geröll erlaubt kein schnelles vorankommen und außerdem macht sich irgendwann die Höhenluft bemerkbar, zumindest bei mir als "Flachlandtiroler". Oben angekommen, erwartet einen ein schöner Blick auf das Venter Tal und die dazugehörigen Gipfel. Wenn man sich dann wieder zum Abstieg entschließt, hat man 2 Möglichkeiten ins Tal zu gelangen, zum einen den selben Weg wie auf dem Hinweg oder aber einen Rundweg durch das Nebelkar zu nehmen. 

Hüttenschild

Beide Wege münden in die oben erwähnte Forststraße, so dass man ohne Probleme wieder nach Sölden kommt. Ich entschloss mich mich wieder auf dem selben Weg ab zu steigen. Auch deswegen, da ich noch meine Füße in den Laubkarsee halten wollte. Hier machte ich dann auch meine letzte Rast... denn als ich nach dem kleinen Fußbad im See den freien Blick auf das Venter Tal hatte, sah ich eine Gewitterfront aufziehen, so dass mein Weg ins Tal nicht mehr als Wanderung sondern als Jogging zu bezeichnen war. Dabei musste ich mich immer wieder über andere Touristen wundern, die trotz der fortgeschrittenen Zeit und dem aufziehenden Gewitter weiterhin gemütlich bergauf gingen und auch noch zur Hochstubaihütte wollten. Ich hatte diese Ruhe (leider?) nicht, dafür aber am nächsten Morgen eine starken Muskelkater (kann sich jemand vorstellen das sitzen schmerzen kann?) und musste einen Pausentag einlegen, welchen ich dann zu der Motorradtour in die Dolomiten nutzte.

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt:  Sölden / Ötztal
Höhenmeter Auf- / Abstieg ca. 1650 ca. 1650
Dauer Auf- / Abstieg
Voraussetzungen Trittsicherheit, gute Kondition
Allgemeines Fazit

Anstrengende Tagestour, die einen großen Höhenunterschied aufweist. Sicheres Wetter erforderlich!

 


 

Brunnenkogel - Wilde Rötespitze (2966m) 

Blick auf die Wildspitze, höchster Berg Tirols

Ausgangspunkt für diese Wanderung ist wieder Sölden. Man startet im Ortsteil Moos und folgt hier dem anfangs geteerten, später ungeteerten Forstweg in Richtung Brunnenbergalm. Unterwegs zu dieser hat man immer wieder einen Blick auf Sölden  und kann seinen "Höhenfortschritt" schnell feststellen. Ab der Brunnenbergalm führt ein kleiner Wanderweg zu Falkners Gashaus(1972m). Hier verlässt man den bewaldeten Bereich. Von nun an führt der Weg durch immer steiniger und steiler werdendes Gelände. 

Aussicht auf die Wildspitze

Bei genauem hinsehen erkennt man schon auf dem Gipfel das kleine Brunnenkogelhaus, das aber noch gut 300 Höhenmeter entfernt ist. Die letzten Meter sind allerdings ein bisschen steiler. An der Hütte angelangt sollte man den Kaiserschmarrn probieren, der wirklich gut ist. Von hier aus hat man einen schönen Rundblick auf die Venter, Gurgler und zum Teil Stubaier Bergwelt. Nach meiner Rast macht ich mich noch auf den Weg zur Wilden Rötespitze. Dieser ist an einer Stelle mit einer Seilsicherung versehen, die einem ein kleines Kletterstück erleichtert, was ohne Probleme zu überwinden sein sollte. Probleme kann man allerdings damit haben, sich nicht von der schönen Aussicht losreißen zu können.

Gipfelkreuz der Wilden Rötesspitze

Das "Gipfelkreuz"

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt: Sölden / Ötztal
Höhenmeter Auf- / Abstieg
Dauer Auf- / Abstieg
Voraussetzungen Bis zur Alm Trittsicherheit, danach eventuell Schwindelfreiheit vorteilhaft
Allgemeines Fazit

Schöne Tagestour mit einer relativ großen Fernsicht und schönem Blick auf die Ötztaler bzw. Söldener Gletscherwelt.

 




 

Hochjochhospitz - Vernagthütte

Hochjochhospitz Hütte

Von Vent aus, linksseitig vom Bach einen kleinen Pfad durch Almwiesen geht es in Richtung Rofenhöfen. Bei diesen quert man den Bach mittels einer stabilen Hängebrücke. Auch wenn diese stabil ist, ein bisschen schaukeln muss man trotzdem ertragen Die Rofenhöfe liegen auf 2014m und sind die höchstgelegenen Bauernhöfe von Österreich. Die nächsten 20 Minuten wandert man auf einem normalen Fahrweg, der aber aufgrund des Blütenmeeres links und rechts des Weges alles andere als monoton ist. Schlagartig wandelt sich der Weg hinter der Materialseilbahn zur Vernagthütte. Der Weg wird schmaler, stellenweise gibt es einige Seilsicherungen, die man aufgrund der Schluchtnähe gerne in Anspruch nimmt. Der Blick in diese ist, gerade nach stärkerem Regen, beeindruckend. Gerade an dieser Stelle fällt mir positiv auf, das meine Schwindelfreiheit sich verbessert hat.

Hochjochhospitz

Als ich vor einigen Jahren mit meinen Eltern schon einmal hier war, bedarf es gutem Zureden (und einem Kaiserschmarrn als Belohnung) um mich zum weitergehen zu bewegen. Sogar unser Dackel schien sich damals über mich zu wundern... 
Nachdem man die Engstelle überwunden hat, geht es ohne große Höhenunterschiede zu überwinden immer dem Zentralalpenweg 12, einen schönen Wanderweg entlang Richtung Hochjoch Hospitz. Dieses erreicht man dann auch relativ schnell, nur noch der kleine Schlussanstieg steht dem bevorstehenden Ausblick Richtung Hochjoch im Wege. Von Vent aus benötigt man ca. 2 bis 2,5 Stunden bis zur Hütte. 

Von der Hochjochhospitz Hütte (2412m) aus folge man dem Wanderweg Richtung Vernagt Hütte (Weg Nr. 20). Dieser führt zunächst steil durch einige Wiesen auf eine Art Plateau. Man sollte dabei jedoch die Aussicht auf den Hintereisferner beachten, bevor diese verschwindet. Einmal auf dem Plateau angelangt, führt der Weg fast eben durch wechselnde Landschaften, d.h. mal durch ein Blütenmeer oder auch mal durch Geröllfelder. Nach einem kurzen Abstieg zum Vernagtbach kommt der finale Anstieg zur Vernagthütte, der sich zwar unschwierig, aber ziemlich anstrengend gestaltet. Nach kurzer Rast in der sengenden Sonne und einem kleinen Mittagessen entschloss ich mich, von der Vernagt Hütte (2766m) ins Tal abzusteigen. 

Vernagthütte

Die Vernagthütte

Aussicht von der Vernagthütte

Es besteht auch noch die Möglichkeit, dem Höhenweg zu folgen und auch noch in der Breslauer Hütte einzukehren. Dies ist bei ausreichender Kondition wahrscheinlich schöner, als dem ziemlich ausgetretenen bzw. ausgewaschenen Weg unter der Materialseilbahn zu folgen, der in den oben schon erwähnten Fahrweg mündet. Ab dem Fahrweg geht man den gleichen Weg wie auf dem Hinweg, d.h. über die Hängebrücke zurück nach Vent.

Ausblick nahe der Vernagthütte

 

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt: Vent / Hinteres Ötztal
Höhenmeter Auf- / Abstieg
Dauer Auf- / Abstieg
Voraussetzungen ausreichend Kondition
Allgemeines Fazit

Schöne, abwechslungsreiche aber auch lange Wanderung.